Das Kleid


Es erinnert mich an die Arie aus Tosca: "Wie sich die Bilder gleichen"
... und zwar an Sabines Kommunion, die wir in einem Restaurant im Odenwald feierten.
Als ich nach dem Essen ein Päuschen einlegte und in den Vorraum trat, stand Klein-Sabinchen dort vor dem großen Wandspiegel und fühlte sich unbeobachtet. Endlich konnte sie ihr tolles, langes weißes Kleid in aller Ruhe bewundern. Rechts und links wurde der Kleidersaum etwas angehoben. Ein anmutiger Schlenker nach beiden Seiten unterstrich das hübsche Spiegelbild.

Etwa 15 Jahre später erlebte ich die gleiche Situation. Wieder drehte sich Sabine kokett vor einem großen Spiegel, ... aber kritisch.
Sie war jetzt zu einer hübschen jungen Frau herangereift und bei der Anprobe von einigen bezaubernden Brautkleidern. Man hatte mich zur Brautkleidersuche in Heidelberg mitgenommen.
Ja, ja, ...
"Wer die Wahl hat, hat die Qual", heißt es im Volksmund.

Das Dabeisein hatte ich sehr genossen.

Meine kleine Erzählung möchte ich mit dem letzten Satz aus Goethes Faust II beenden:
"Das ewig Weibliche hebt uns hinan."


In Liebe
Eure
        Oma von der Lohe





zurück